Fischerhude – Ein deutsches Dorf in der Nazizeit (NDR, 1980, 45 Minuten)
In Gesprächen mit ehemaligen SA-Männern, einem Sozialdemokraten, mit damaligen HJ-Führern, der BDM-Führerin, mit der Mutter einer im Alter von 22 Jahren hingerichteten Widerstandskämpferin und am Beispiel eines aus dem Dorf stammenden und nach dem Krieg dorthin zurückgekehrten hohen NS-Funktionärs (Gauleiter) werden einige Gründe für den Sieg des Nationalsozialismus auf dem Land gezeigt.
Ich mach keinen Krieg mehr mit! (NDR, 1981, 45 Minuten)
Alle Nürnberger Schüler mussten 1946 Aufsätze scheiben über ihre Erlebnisse während der Zeit des Faschismus. Der Autor hat einige dieser Aufsatzschreiber ausfindig gemacht und dokumentiert, was aus ihrer damaligen Antikriegshaltung geworden ist. Ein Film zur Geschichte der Bundesrepublik.
Der Mordfall Oppenhoff (WDR, 1985, 60 Minuten)
Im März 1945 wurde der von den Amerikanern im befreiten Aachen eingesetzte Bürgermeister Franz Oppenhoff von einem mit Fallschirmen abgesprungenen Werwolf-Kommando ermordet. Rekonstruktion des Falls mit den vier noch lebenden Mördern und anhand von Spielszenen. Ein Stück auch über deutsche Nachkriegsjustiz, die auf Freispruch entschied.
Der Ernstfall (WDR, 1986, 35 Minuten)
Am Beispiel der Stadt Bonn wird der Unsinn einer Vorbereitung auf den 3. Weltkrieg (Bunker, Notkrankenhäuser, Evakuierung usw.) gezeigt. Wegen des Nachweises, dass die Bundesregierung – statt im total anachronistischen Ahrbunker zu warten – nach Orlando/Florida ausgeflogen wird, sorgte der Film für Furore. Er wurde vor der Sendung abgesetzt, drei Monate später aber, begleitet von Dementis der Bundesregierung, ausgestrahlt.
Brûlez ces lettres – Verbrennt diese Briefe! (NDR, 1986, 45 Minuten)
Drei Schulmädchen organisieren 1941-43 in Berlin eine illegale Hilfsaktion für französische Kriegsgefangene – jeden Morgen auf dem Weg zur Schule. Eine der drei hat die Kassiber von damals, die Briefe, die hin- und hergingen, vergraben und – 1986 – wiedergefunden. Mit Hilfe dieser Briefe konnten zwei ehemalige Gefangene gefunden werden. Sie und die zwei überlebenden Frauen lassen noch einmal die Geschichte dieses alltäglichen Heroismus wiederauferstehen.
Mythen der Völker (ZDF, ORF, Transtel, 1988, 6 Filme à 30 Minuten)
Bei den Hopi in Arizona, den Shuar in Ecuador, bei den Dogon in Mali, den Aborigines in Arnhemland/Australien, bei den Yatmul in Papua-Neuguinea und bei den Limbu in Nepal versucht der Autor Antworten zu finden auf die Frage: Was sind Mythen? Wie strukturierten sie das Leben der frühen Menschheit? Was ist davon bei den heute noch existierenden „Naturvölkern“ übriggeblieben?
Mein 68 – Ein verspäteter Brief an meinen Vater (WDR, 1988, 45 Minuten)
Eine Auseinandersetzung über die Protestbewegung von 1968, zu deren Aktivisten der Autor zählte. Der Film erzählt die Geschichte dieser unruhigen Jahre auf ganz persönliche Weise: in Form eines Briefes an den Vater, der den damaligen SDS-Studenten per Brief enterbt und verstoßen hatte.
„Ich kann das Böse nicht mehr sehen“ (SWF, 1989, 45 Minuten)
Ein Film über das Bellaria-Kino in Wien, in dem nur alte deutsche Filme gezeigt werden – vor Leuten, die älter sind als 60. Jeden Tag sitzen sie in einer der drei Vorstellungen und erinnern sich an ihre Jugend und ein besseres Leben. Ein Film über alte Menschen, ihre Träume, ihre Einsamkeit und ein Stück über den Tod.
Das KZ in der Kölner Messe. Eine Reportage (WDR, 1989, 45 Minuten)
Die Kölner Messe war 1941 bis 45 das größte Außenlager des KZs Buchenwald. Eine Gruppe ehemaliger Häftlinge aus der Sowjetunion, aus Polen, Frankreich, Belgien und der BRD hat für eine Woche die Stadt und das ehemalige Lager besucht. Der Film ist Zeuge dieser Wiederbegegnung.
„Deutschland, wo liegt es?“ – Eine Reise durch die Mythen und die Geschichte eines schwierigen Vaterlandes (ZDF, 1990, 45 Minuten)
Versuch, auf einer Reise durch die DDR und die BRD – im Januar 1990 – die Kraterlöcher und die Blindgänger einer gemeinsamen Geschichte zu finden.
Fluchtpunkt London (SWF, HR, WDR, NDR, 1991, 90 Minuten)
Der Zweiteiler, der inzwischen in allen Dritten Programmen gelaufen ist, untersucht die Geschichte der Exilregierungen im 2. Weltkrieg: Zehn Länder, die von Hitlers Truppen überfallen wurden, fanden eine legale Vertretung in London und bestimmten maßgeblich das Geschehen von 1939 bis 45. Zunächst waren sie der lebendige Beweis, dass die Neuordnung Europas durch das faschistische Deutschland jeder Legitimität entbehrte, dann wurden die Exilregierungen die Brückenpfeiler der Widerstandsbewegung in den meisten besetzten Ländern, schließlich nahmen sie teil an der Debatte um die Nachkriegsordnung. Ein Exempel über die Unberechenbarkeit der Geschichte und den Untergang des alten Mitteleuropas, mit prominenten Protagonisten: dem polnischen Außenminister dieser Jahre, dem Pressesprecher de Gaulles, der Tochter und Mitarbeiterin des griechischen Ministerpräsidenten, Prinz Bernhard der Niederlande, dem Leiter der Europa-Abteilung des Foreign Office u.a. Gedreht an den alten Schauplätzen in London.
Joseph Beuys, Kleve. Eine Innere Mongolei (WDR, 1991, 30 Minuten)
Ausgehend von einer Ausstellung früher Zeichnungen und Bilder von Beuys wird der Versuch unternommen, das Gegenmodell des Künstlers zur Gegenwart, das er mit den Begriffen „Eurasisen“ und „Innere Mongolei“ versah, zu zeigen, und ihn selbst als „christlichen Schamanen“ vorzuführen. Der Film stützt sich dabei auf den bisher kaum beachteten biografischen Abriss, den Beuys als „Lebenslauf. Werklauf“ hinterlassen hat und auf die Zeugnisse von Weggefährten und Familienmitgliedern.
Vorwärts zur Monarchie! Die Rückkehr der Könige auf dem Balkan (SWF, ORF, 1992, 45 Minuten)
Plötzlich sind Exilkönige und Exilzaren, die gestern noch Strandgut einer vergangenen Epoche waren, auf die Bühne der Weltgeschichte zurückgekehrt und beanspruchen Krone und Zepter zurück. Am Beispiel des Großfürsten Romanow, des Kronprinzen Alexander von Jugoslawien, des Königs Michael von Rumänien und des Zaren Simeon von Bulgarien werden die Aspirationen und Chancen untersucht. Eine Reise durch drei Länder des Balkans konfrontiert die Hoffnungen der drei Monarchen in London, Genf und Madrid mit der Wirklichkeit in ihren Heimatländern. Im Falle von Rumänien wollte es ein glücklicher Zufall, dass das Filmteam für einige Tage die beiden Prinzessinnen Margarita und Sophia begleiten konnte.
Konfliktherd südlicher Balkan (WDR 1993, 45 Minuten)
Die Geschichte der Balkanregionen, ihre kriegerischen Verwicklungen im 19. und 20. Jahrhundert und die politischen Auswirkungen heute.
Gemeinsam mit Gerold Hofmann: Die Kinder von Belaja Zerkow (ZEIT-TV, 15 Minuten)
Die Ermordung von 90 jüdischen Kindern in der Ukraine 1941 durch Wehrmacht und SS.
Gemeinsam mit Gerhard Thiel: Als Soldaten Mörder wurden. Die deutsche Wehrmacht in Weißrussland (Arte, ZDF, 1997, 90 Minuten)
Der Film zeigt – anhand von Dokumenten und gestützt auf die Aussagen deutscher und weißrussischer Zeitzeugen – wie die deutsche Wehrmacht während ihrer dreijährigen Besatzung aktiv an der Ermordung Kriegsgefangener, Juden und anderer Zivilisten beteiligt war.